Haarausfall kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, die oft miteinander verbunden sind. Es gibt nicht die eine Ursache, sondern viele verschiedene Auslöser, die individuell oder in Kombination wirken können. Von genetischen Veranlagungen bis hin zu äusseren Einflüssen wie Ernährung und Stress können die Ursachen sehr vielfältig sein. Dieser Artikel untersucht die häufigsten Ursachen von Haarausfall und erklärt, wie sie sich auf die Haarfollikel auswirken.
Genetische Faktoren
Eine der häufigsten Ursachen für Haarausfall ist die genetische Veranlagung. Die androgenetische Alopezie, auch als erblicher Haarausfall bekannt, betrifft Männer und Frauen gleichermassen, zeigt sich jedoch unterschiedlich.
Haarausfall Ursachen bei Männern
Bei Männern beginnt der Haarausfall häufig mit einem Zurückweichen des Haaransatzes oder mit kahlen Stellen am Scheitel. Diese Form des Haarausfalls kann bereits in den späten Teenagerjahren oder in den Zwanzigern beginnen und schreitet im Laufe der Jahre fort.
Haarausfall Ursachen bei Frauen
Bei Frauen ist der Haarausfall meist diffuser und zeigt sich in einer gleichmässigen Ausdünnung der Haare am gesamten Kopf.
Hormonelle Veränderungen
Hormonelle Veränderungen sind ein weiterer häufiger Auslöser für Haarausfall, insbesondere bei Frauen. Während der Schwangerschaft, nach der Geburt und in den Wechseljahren erleben viele Frauen hormonelle Schwankungen, die das Haarwachstum beeinträchtigen können. Auch hormonelle Störungen wie das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) können zu Haarausfall führen.
Postpartale Alopezie
Viele Frauen verlieren nach der Geburt ihres Kindes vermehrt Haare. Dies ist auf den sinkenden Östrogenspiegel zurückzuführen, der während der Schwangerschaft das Haarwachstum gefördert hat.
Umweltfaktoren und Lebensstil
Auch externe Faktoren wie Stress, Ernährung und Umweltverschmutzung können den Haarwuchs beeinträchtigen.
Stress und Ernährung
Chronischer Stress ist bekannt dafür, den Hormonhaushalt zu stören, was zu Haarausfall führen kann. Eine unzureichende Ernährung, die arm an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Zink und Vitaminen ist, kann das Haarwachstum ebenfalls beeinträchtigen.
Krankheiten und Medikamente
Verschiedene Krankheiten können ebenfalls zu Haarausfall führen. Schilddrüsenerkrankungen wie Hypothyreose oder Hyperthyreose beeinträchtigen den Hormonhaushalt und können den Haarzyklus stören.
Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder Alopecia Areata verursachen ebenfalls Haarausfall, indem sie die Haarfollikel angreifen. Auch Medikamente wie Chemotherapeutika, Blutverdünner oder Antidepressiva können als Nebenwirkung Haarausfall verursachen.
Lebensstilfaktoren
Schlechte Lebensgewohnheiten wie Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum können ebenfalls zum Haarausfall beitragen.
Auswirkungen von Nikotin und Alkohol
Nikotin beeinträchtigt die Durchblutung, was zu einer verminderten Versorgung der Haarfollikel mit Sauerstoff und Nährstoffen führt. Ähnlich verhält es sich bei übermässigem Alkoholkonsum, der die Aufnahme wichtiger Vitamine und Mineralstoffe hemmen kann.
Stress und seine Auswirkungen auf Haarausfall
Stress ist ein oft unterschätzter Faktor, der erheblich zum Haarausfall beitragen kann. In stressigen Zeiten produziert der Körper vermehrt Stresshormone wie Cortisol, die das Haarwachstum negativ beeinflussen.
Telogenes Effluvium
Besonders belastend sind sogenannte «telogene Effluvium»-Episoden, bei denen eine grosse Anzahl von Haaren gleichzeitig in die Ruhephase (Telogenphase) übergeht und nach einiger Zeit ausfällt.
Schlechte Haarpflege und Stylingprodukte
Manchmal kann der Haarausfall auch auf unsachgemässe Haarpflege oder übermässiges Styling zurückzuführen sein. Häufiges Färben, Bleichen, Glätten oder die Anwendung von chemischen Produkten schwächt die Haarstruktur und kann die Haarfollikel schädigen.
Traktionsalopezie
In extremen Fällen kann es sogar zu einer Traktionsalopezie kommen, einer Form des Haarausfalls, die durch ständige Spannung auf den Haarwurzeln (z.B. durch enge Zöpfe oder Haarverlängerungen) ausgelöst wird.
Medizinische Haarausfall Ursachen
Einige medizinische Ursachen können Haarausfall beschleunigen oder verstärken.
Erkrankungen der Kopfhaut
Pilzinfektionen wie Tinea capitis (Kopfpilz) können die Haarwurzeln schädigen und Haarausfall verursachen. In solchen Fällen ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.
Genetische Prädisposition und DHT
Wie bereits erwähnt, ist die genetisch bedingte androgenetische Alopezie eine der Hauptursachen für Haarausfall bei Männern und Frauen. Ein Hauptauslöser hierfür ist Dihydrotestosteron (DHT), ein Abbauprodukt des Hormons Testosteron.
DHT und seine Auswirkungen
DHT greift die Haarfollikel an, wodurch sie schrumpfen und schliesslich die Produktion neuer Haare einstellen. Männer, die genetisch zu Haarausfall neigen, entwickeln oft eine Glatzenbildung an der Kopfkrone oder einen zurückweichenden Haaransatz.
Zusammenfassung: Haarausfall Ursachen
Es gibt viele mögliche Gründe für Haarausfall, von genetischen und hormonellen Ursachen bis hin zu Stress, Krankheit und schlechter Haarpflege. In vielen Fällen ist der Haarausfall reversibel, insbesondere wenn er durch temporäre Ursachen wie Stress oder eine Erkrankung verursacht wird. In anderen Fällen, wie bei der androgenetischen Alopezie, ist der Haarausfall fortschreitend, kann aber durch Behandlungen wie Medikamente oder Haartransplantationen verlangsamt oder sogar rückgängig gemacht werden.